Nurejews Hund oder Was Sehnsucht vermag
Nach Erika stelle ich heute eine weitere Veröffentlichung des Erfolgsduos Elke Heidenreich / Michael Sowa vor. Und wieder lautet das Urteil: „Wunderbar“.
Der Tänzer Rudolf Nurejew ist durch Zufall „auf den Hund“ gekommen. Oblomow, ein großer, plumper, alles andere als schöner Vierbeiner, wurde von seinen Besitzern auf einer Party des Schriftstellers Truman Capote einfach zurückgelassen. Capote überredet seinen letzten übriggebliebenen Partygast am nächsten Morgen, den Hund mitzunehmen.
Zwischen Tänzer und Tier entwickelt sich eine innige Zuneigung. Oblomow und sein Herrchen werden unzertrennlich. Nach dem Tod des Tänzers wird Oblomow von Nurejews Kollegin Olga Piroshkowa übernommen, die Nurejew über dessen Tod hinaus ebenso verehrt wie der Hund. Sie kümmert sich liebevoll um ihn. Eines nachts beobachtet sie, wie der heimlich auf den Balkon geschlichene Oblomow Tanzschritte übt …
Elke Heidenreich erzählt eine berührende kleine Geschichte, in der eine ungewöhnliche Freundschaft schließlich auf nicht alltägliche Weise ihren Ausdruck findet. Wie schon bei „Erika“ hat der Berliner Künstler Michael Sowa die Illustrationen beigesteuert. Es gelingt ihm, die leise Melancholie, die über der Geschichte schwebt, aber auch die verhaltene Komik in seinen Bildern einzufangen und zu unterstreichen.
Es gilt also erneut die Aufforderung: Lesen! Und diese bezaubernde Geschichte auf sich wirken lassen.
Elke Heidenreich / Michael Sowa
Nurejews Hund oder Was Sehnsucht vermag
Sancoussi im Carl Hanser Verlag 2005, 48 Seiten
Ich habe sowohl „Erika“ als auch „Nurejews Hund“ sehr gerne gelesen. Zwei großartige Bücher! Liebe Grüße aus der Bücherstadt! (Alexa)
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Sehe ich ganz genau so. Das sind Geschichten, die muss man einfach gern haben. Eine schöne Woche, Ingrid
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